Prag steht vor einer wachsenden Herausforderung bei der Versorgung älterer Menschen, da die Kapazitäten in Senior*innenheimen trotz aktueller Erweiterungen nicht mit dem steigenden Bedarf Schritt halten. In den kommenden Jahren sollen insgesamt 542 neue Plätze entstehen, doch schon heute beträgt die Wartezeit auf einen Heimplatz häufig ein bis zwei Jahre oder mehr. Die Stadt reagiert mit Neubauten und Modernisierungen, wie etwa im Zentrum im Stadtteil Nebušice, dessen Umbau rund 2,4 Millionen Euro kostete und zusätzliche barrierefreie Wohnräume geschaffen hat. Dennoch mussten im vergangenen Jahr über 7.000 Anträge abgelehnt werden. Besonders gravierend ist die Situation in spezialisierten Einrichtungen für hochbetagte oder pflegebedürftige Menschen. Laut Prognosen des Instituts für Stadtplanung und Entwicklung wird sich die Zahl der über 80-Jährigen bis 2050 um fast 80 Prozent erhöhen, was einen zusätzlichen Bedarf von mehr als 3.000 Betten bedeutet. Zwar wurden im laufenden Jahr 73 neue Plätze geschaffen, doch zahlreiche Stadtteile leiden weiterhin unter erheblichem Mangel. Besonders kritisch ist die Lage im 12. Stadtbezirk, der bislang über kein eigenes Senior*innenheim verfügt, obwohl die Zahl der hochbetagten Bewohner*innen deutlich steigt.